Baustein 1: Grundlagenwissen - Rhythmisierung

1.5. Rhythmisierung

A Thematischer Überblick

Rhythmisierung

Im Gegensatz zur Berufswelt der Erwachsenen werden Biorhythmusprobleme bei Kindern und Jugendlichen in der Schule immer noch eher zurückhaltend behandelt: Eine bewusste Tages-Rhythmisierung in Schulen spielt oft noch keine Rolle, obwohl Erkenntnisse aus Chronobiologie, Psychologie und Medizin deren große Wichtigkeit schon lange nachgewiesen haben. Die im Inneren des Menschen angelegten Strukturen zeigen ein natürliches, wechselndes Streben nach Aktivität und Ruhe und sowohl Leistungsfähigkeit als auch psychische Gesundheit hängen von Regenerations- und Ruhephasen sowie von der Tageszeit ab (vgl. SIEPMANN/SALZBERG-LUDWIG 2006, S.2). Insbesondere für Kinder und Jugendliche ist die Beachtung biologische Zeitstrukturen für die gesunde kindliche Entwicklung, die Verbesserung von Lernen, Leistung und Erholung sowie für Wachstum, Anpassung und Krankheitsanfälligkeit von entscheidender Bedeutung (vgl. ebd., S. 6, nach Hildebrand 1994 und Salzberg-Ludwig 2004). Gerade in Ganztagsschulen mit längerer Verweilzeit der Schüler*innen ist es zur Vermeidung von Leistungsabfall, niedrigerer Leistungsbereitschaft und übermäßig hohem Energieaufwand notwendig, jeden Schultag sowie die Wochen- und Jahresplanung auf den Wechsel von Phasen der Anspannung und Erholung anzupassen (vgl. ebd., S.7). Außerdem ist es wichtig, situativ Ermüdungs- und Entspannungszeiten als notwendige Bestandteile der Lernprozesse einzuplanen (vgl. BURK 2005, S. 68).

Hilfreiche Orientierung für Rhythmisierung im System Ganztagsschule bieten folgende 3 Ebenen (vgl. Fiegenbaum 2009: 11):  

1. Schulebene:                Von außen gelenkt – Stundenplan
                                        --> Durch das System (GT-Schulkonzept, Gremien…)  

2. Unterrichtsebene:       Von außen gelenkt – Interne Lernstruktur
                                        --> Durch Lehrkraft/Fachkraft/Team/Lerngruppe  

3. Individualebene:        Von innen gelenkt – Selbständige Organisation
                                       --> Gelenkt durch Kind/Jugendliche*r selbst  

Literaturverzeichnis
  • Burk K. (2005): Zeitstrukturmodelle, in: Höhmann u. a.: Entwicklung und Organisation von Ganztagsschulen. Dortmund, S. 66-71.  
  • Bergmann, H.P/Fiegenbaum D. (2009): Rhythmisierung und Zeitstrukturmodelle im Ganztag, in: Althoff K. u. a.: Der Ganztag in der Sekundarstufe I - Eine Handreichung für Schulen und weitere Partner im Ganztag der Sekundarstufe I“, Emsdetten. S. 9-16.
  • Siepmann G./Salzberg-Ludwig K.: Bedeutung von Rhythmus und Struktur für die Schul- und Unterrichtsgestaltung, 2006.
    publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/571/file/rhythmus_schul_unterrichtsgestalt.pdf
    Letzter Zugriff am 20.02.2020

B Praxisbeispiele

D Literatur/Linktipps

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